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19.05.2022
Führung auf dem Jüdischen Friedhof von Gotha
Nachdem die früheren jüdischen Friedhöfe vor dem Siebleber Tor bzw. in der Nähe des Siechhofes geschlossen wurden, erwarb die jüdische Gemeinde 1870 in der Eisenacher Straße angrenzend an den damaligen Friedhof IV ein Gelände zur Errichtung eines neuen jüdischen Friedhofs. Dieser Friedhof weist in zwei Grabfeldern ca. 170 Gräber auf. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1878, der jüngste ist von 1942. Der letzte hier Bestattete war der jüdische Unternehmer Max Ledermann, der am 11. Mai 1942 den Freitod gewählt hatte, um der Deportation ins Konzentrationslager zu entgehen.
Unter Führung unseres Vereinsmitgliedes Uwe Adam erlebten 40 Mitglieder spannende und informationsreiche Erläuterungen nicht nur über den Friedhof sondern auch über jüdisches Leben in Gotha. Viele von uns Gothaern erinnerten sich an den Grabsteinen an bekannte Gothaer Juden. So die Simsons, die Anfang der 1930iger Jahre die Gothaer Porzellanfabrik führten und im Teeschlösschen wohnten oder an den Gründer der Ruppel Werke, in der ja auch die Bauhauskünstlerin Marianne Brandt wirkte. Verblüffend die starke Symbolik auf einer Vielzahl von Grabsteinen. Beispielhaft ein abgebrochener Baumstamm mit Astansätzen. Er gehört zu einem jung verstorbenen Familienvater, wobei die Astansätze auf die Zahl der Kinder verweisen.
2022 Jüdischer Friedhof 2.jpg
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